Belvedere Salzburg | Erweiterung Salzburg Museum/Neue Residenz

Das denkmalgeschützte Gebäude der Neuen Residenz, mit seiner historischen Bedeutung und prominenten Lage im Herzen der Salzburger Altstadt, erlebte viele bauliche Metamorphosen. Durch die Erweiterung des Salzburg Museum um und in Symbiose mit dem neu entstehenden Museum Belvedere Salzburg wird der historisch bedeutungsvolle fürsterzbischöfliche Residenzhof zu einem hochattraktiven Museumsareal mitten im Weltkulturerbe transformiert.

„DIE KRAFT DES EINFACHEN“
Der vorliegende Entwurf folgt dem Gedanken, mit der historisch wertvollen Substanz äußerst sensibel und behutsam umzugehen und der darauf basierenden Idee, eine klare und einfache Raumerweiterung weiterzudenken. Die historischen Marmorportale am Mozart- und Residenzplatz funktionieren nicht nur als reizvolle und charmante Eingangszonen in das Museumsareal, sondern eröffnen u. a. räumliche Blickachsen, wodurch den Besuchern ein guter Überblick und ein logischer Empfang ermöglicht werden. Dies entspricht auch dem Grundwesen dieses historischen Gebäudekomplexes.

Die Adresse ist und bleibt Mozartplatz 1 und erhält über den Zugang vom Residenzplatz ein kongeniales Gegenstück. Über den Schnittpunkt der Raumachsen gelangt man somit auch über den 2. Innenhof gleichwertig in die neutrale Eingangshalle und in weiterer Folge in die bestehenden und neu entstehenden Räumlichkeiten des Museums. Der Weg dorthin ist inszeniert durch erste, vielfältige Eindrücke des neu geschaffenen Gartens im 2. Innenhof und dem Überschreiten einer Brücke über eine surreal anmutende Wasserfläche.

Die Wegführung des neuen Belvedere Salzburg wird für die Besucher einfach zu verstehen sein und eine klare Orientierung ermöglichen. Über die neue Treppe ins Untergeschoss gelangt man in einen klaren und gefassten, hohen und mit Tageslicht versorgten Raum welcher als „Kunstfoyer“ vor dem Betreten der neuen Ausstellungsräume des Belvedere und der bestehenden Kunsthalle fungieren wird. Das neue Kunstfoyer ist ein tagheller Raum im UG durch leichte Wellenbewegungen des Wassers im darüber liegenden Becken und die Spiegelungen bei Sonnenschein soll hier ein mystisch sinnlicher Raumeindruck entstehen.
Die neuen Ausstellungsflächen sind großzügig angelegt, für Dauer- und Wechselausstellungen teilbar, bieten größtmögliche Flexibilität in der Raumgliederung und können durch eine temporäre Ausstellungsarchitektur bedarfsorientiert adaptiert werden.

Als Leitidee für die Gestaltung des Innenhofes wird das historische Bild eines Barockgartens – als „Lustgarten zur Erholung und Erfreuung der Sinne“ symbolisch als Anregung aufgegriffen und neu und dem Ort angemessen interpretiert. Ein Skulpturengarten, mit Wasserbecken, ein Baumcarré, ein Obstspalier, eine „bespielbare“ Rasenfläche (Skulpturen, Blumenhighlight…) und ausreichenden Sitzmöglichkeiten ergeben ein spannendes und abwechslungsreiches Gesamtbild des 2. Innenhofes, der neben seiner Funktion als Verteilerraum zu den umliegenden Räumlichkeiten auch als Flanierhof und bespielbarer Freiraum gesehen wird.

 

März 2022
anonymer Realisierungswettbewerb mit vorgeschaltetem, EU-weitem Bewerbungsverfahren
16 Teilnehmer

in Zusammenarbeit mit Heide Mühlfellner (Kaschl-Mühlfellner Architekten) und Oliver Gachowetz (3:0 Landschaftsarchitektur)

 

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